Bilder: Es handelt sich nicht um vorher nachher Bilder, sondern um Grafiken zur Darstellung der Schnittführung (zu entfernendes Areal links) und der Narbenverläufe (rechts) bei verschiedenen Methoden der Ohrenverkleinerung.
- 1,2, Der Keilschnitt wird heute eher im Rahmen von Geschwulstentfernungen am Ohr, als zur ästhetischen Ohrenverkleinerung, eingesetzt.
- 3,4, Methode nach Eisenklam
- 5,6, Ohrverkleinerung nach Meyer und Sieber
Mittels Ohrenverkleinerung (bzw. Ohrmuschelverkleinerung, Ohrenreduktion) können zu groß angelegte Ohren korrigiert werden. Der medizinische Fachbegriff für eine große Ohrenanlage ist Makrotie. Die Übergänge sind fließend, die relative Größe ist abhängig von der Körpergröße und von der Kopfgröße. Der ungefähre Normalwert der Achsenlänge liegt bei Frauen zwischen 58 und 62mm, bei Männern zwischen 62 und 66mm. Für die Indikation einer Ohrenverkleinerung ist in der Regel der psychische Leidensdruck der Betroffenen ausschlaggebend, der oft durch Witzeleien und Hänseleien verstärkt wird.
Wie ist der Ablauf bei der Ohrenverkleinerung?
Die Ohrverkleinerung kann ambulant und in örtlicher Betäubung erfolgen, evtl. mit zusätzlichem Dämmerschlaf. Eine Vollnarkose ist bei ängstlichen Erwachsenen oder Kindern empfehlenswert. Vor dem Eingriff müssen die Haare und Ohren gründlich gewaschen werden um die Keimrate bereits präoperativ zu reduzieren. Nach der Ohrenverkleinerung wird nur für 2-3 Tage ein größerer Watte-Wickel-Verband angelegt. Danach ist ein meist kleinerer Verband mit locker sitzendem Stirnband ausreichend.
Wie wird die Ohrenverkleinerung bei Makrotie durchgeführt?
Bereits im Jahre 1856 hat erstmalig Di Martino eine Methode zur Ohrenverkleinerung beschrieben. Es handelte sich um eine Keilschnitt-Technik, ähnlich wie oben auf dem 1. und 2. Bild zu sehen. Es folgten viele weitere Beschreibungen. Heute bedient man sich verschiedener Techniken, die mit gut versteckten, sehr unauffälligen Narben einhergehen (die Narbenverläufe sind auf den Bildern oben zu sehen).
Die Planung der Operation beinhaltet zunächst eine sorgfältige Untersuchung der Ohren. Die Wahl der Op-Technik hängt von den Bereichen ab, welche einer Korrektur bedürfen. Auch kann es Sinn machen die Ohrenverkleinerung mit dem Ohren anlegen und/oder einer Ohrläppchenkorrektur zu kombinieren. Derartige Kombinationsoperationen kosten etwas mehr als die einzelnen Eingriffe.
Das Prinzip besteht bei der Op darin den Überschuss an Haut und Knorpel zu entfernen, um schließlich ein natürlich wirkendes Ohr zu formen. Eine akkurate Nahttechnik ist von entscheidender Bedeutung für ein Resultat mit unauffälligen Narben und für eine Ohrmuschel ohne Stufen. Nicht zu unterschätzen ist jedoch auch eine adäquate Mitwirkung der Patienten um nach der Ohrverkleinerung Zugkräfte auf den feinen Nähten zu vermeiden.
Quellen:
- Chirurgie der Ohrmuschel: Verletzungen, Defekte und Anomalien – Hilko Weerda – Thieme – Stuttgart 2004
- Ästhetische und Plastische Chirurgie an Nase, Gesicht und Ohrmuschel – Kastenbauer, Tardy – Thieme – Stuttgart 2005