Kann eine Brusterschlaffung nach der Brustverkleinerung auftreten?
Auch nach der Brustverkleinerung ist die Brust dem natürlichen Alterungsprozess ausgesetzt und wird mit der Zeit schlaffer. Da das Gewicht, welches auf der Haut lastet, aber reduziert wurde, tritt die Brusterschlaffung deutlich später und langsamer auf, als dieses ohne Brustverkleinerung der Fall gewesen wäre. Größere Gewichtsschwankungen sollten Sie vermeiden.
Durch die Gewichtszunahme wird die Haut wieder überdehnt und kann bei einer erneuten Abnahme eine Erschlaffung zur Folge haben, die das Ergebnis der zuvor durchgeführten Brustverkleinerung schmälert.
Mögliche Komplikationen und Risiken
Als Ihr Team aus Plastischen Chirurgen in Düsseldorf klären wir Sie ausführlich über Komplikationen und deren Warnzeichen auf, um diese vermeiden, rechtzeitig erkennen und ausreichend behandeln zu können, damit Schlimmeres verhindert werden kann.
Im Folgenden beschreiben wir Ihnen die wichtigsten Komplikationen, welche bei der Brustverkleinerung auftreten können:
Postoperative Schwellung
Nach der Brustverkleinerung ist eine Schwellung (auch seitenungleich) normal. Sie kann durch kleinere Blutergüsse oder Wundwasserergüsse stärker ausgeprägt sein. Auch gewisse Verhärtungen können entstehen. Diese Veränderungen verbessern sich schon in den ersten Wochen nach dem Eingriff.
Blutergüsse
Bei der Brustverkleinerung entstehen größere Wundflächen. Die effektive Blutstillung ist deshalb wichtig. Mit anschließender Kompression und der Einlage von Drainagen sind größere Blutergüsse bei Patientinnen ohne Gerinnungsstörungen selten. Kleinere Hämatome (Blutergüsse) kann der Körper selbst abbauen, größere bedürfen ggf. einer operativen Entfernung.
Blutungen
Diese können wir in der Regel durch sorgfältige Blutstillung und abschließende Kompression vermeiden. Wichtig ist, vor der Operation alle Blutverdünner rechtzeitig abzusetzen, um nicht das Blutungsrisiko unnötig zu erhöhen.
Narbenbildungsstörungen nach der Brustverkleinerung
Sogenannte hypertrophe Narben (übermäßige Narbenbildung oder im schlimmeren Falle Keloide = gutartige Tumore) können bei Menschen mit entsprechender vererbter Störung gelegentlich auftreten. Diese sind dann mit speziellen Salben und ggf. Injektionen u. a. mehr oder weniger behandelbar.
Wenn eine Störung der Narbenbildung bekannt ist, muss je nach Schweregrad ernsthaft überlegt werden, ob eine Brustverkleinerung überhaupt durchgeführt werden soll.
Infektionen
Das Risiko für Infektionen reduzieren wir in der Yuveo Klinik durch hochsteriles Arbeiten und ggf. mit einer Antibiotikaprophylaxe. Wenn sich intraoperativ Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) zeigen, gilt dieses in besonderem Maße.
Dog-Ears zu Deutsch Hundeöhrchen
An den beiden Enden der horizontalen Schnittflächen entsteht ein Hautüberschuss. Je extremer der Befund ist, desto ausgedehnter wird die Brustverkleinerung ausfallen und umso stärker ist schließlich der Hautüberschuss.
Da dieser kleinen Hundeöhrchen ähnelt, werden sie ‚Dog-Ears‘ genannt. Diese können wir durch bestimmte Nahttechniken reduzieren. Unser Team setzt darauf, dass sie innerhalb von 3–6 Monaten schrumpfen und am Ende nicht mehr sichtbar sind.
Kommt der gewünschte Schrumpfungseffekt nicht ausreichend zum Tragen, dann können wir eine kleine Korrektur in örtlicher Betäubung vornehmen.
Hautgefühl in den Brustwarzen nach der Brustverkleinerung
Eine Verschlechterung oder die Taubheit der Brustwarzen müssen nach der Brustverkleinerung erwartet werden, zumal die zuführenden kleinen Hautnerven zum größten Teil durchtrennt werden. Dennoch ist bei vielen Patientinnen das Gefühl in der Brustwarze postoperativ noch erstaunlich gut.
Es gibt aber auch die Möglichkeit einer kompletten Taubheit nach der Brustverkleinerung. Dieses gilt insbesondere bei Befunden, bei denen die Brustwarzen um über 10 cm angehoben werden müssen.
Die „Kummerecke“
Ähnlich wie bei der Bruststraffung und Bauchstraffung beschrieben, gibt es auch bei der Brustverkleinerung sog. ‚Kummerecken‘. Diese beziehen sich auf die Stelle in der Falte unter der Brust, an der sich der vertikale und horizontale Schnitt bei der T-Schnitt- Brustverkleinerung treffen.
Hier ist die Durchblutung vermindert durch die Tatsache, dass drei Hautläppchen aufeinander treffen und zusätzlich mehr Spannung auf der Naht liegt. Auch kann die Narbe breiter werden als an anderen Stellen der Naht.
Eine kleine Narbenkorrektur kann unser Fachärzte-Team ca. nach 6 Monaten mit der Gabe einer örtlichen Betäubung planen, wenn die Narben ausgereift sind.
Aufreißen der Wunde / Naht
Bei zu viel Spannung und zu viel Bewegung des Brustkorbes kann die Naht überstrapaziert werden und reißen. Daher sollten Sie insbesondere in der ersten Woche nach der Brustverkleinerung die Bewegung in Schultern und Armen reduzieren. Insbesondere Überkopfbewegungen der Arme sind mehrere Wochen lang zu vermeiden.
Absterben von Gewebe
Insbesondere bei starken Rauchern und bei extremen Brustmaßen ist es möglich, dass die Durchblutung der Brustwarzen nicht ausreicht, um diese zu versorgen. Es können dann Teile oder sogar die ganze Brustwarze absterben. Allerdings können wir während der Operation die Durchblutungssituation einschätzen.
Wenn dies nicht ausreicht, würden wir eine Verpflanzung der Brustwarzen bzw. Brustwarzenhöfe in Betracht ziehen. Diese wachsen in der überwiegenden Zahl ein. Allerdings ist dann das Hautgefühl komplett gestört, d. h. die Brustwarzen bleiben taub.
Um die Durchblutung nicht noch zusätzlich zu gefährden ist es wichtig, vor und nach der Brustverkleinerung auf Zigaretten zu verzichten.
Wundwasserergüsse = Serome
Bei der Brustverkleinerung entstehen relativ große Wundflächen, die je nach individueller Neigung Wundwasser produzieren können. Meist kommt es nicht zu nennenswerten Veränderungen. Manchmal entstehen kleinere und mittelgroße Serome, die sich mit der Zeit selbst auflösen. Die größeren Wundwasserergüsse müssen wir manchmal mit einer Kanüle punktieren.
Kosmetisch unbefriedigendes Ergebnis
Im Rahmen eines ausführlichen Beratungsgespräches in der Yuveo Klinik Düsseldorf bringen wir die Erwartungen unserer Patientinnen mit dem möglichen operativen Ergebnis in Einklang, um Enttäuschungen zu vermeiden. Bei Asymmetrien oder suboptimaler Narbenheilung können wir durch eine Korrekturoperation Abhilfe schaffen.
Thrombose und Embolie nach der Brustverkleinerung
Eine Thrombose-Prophylaxe mit Heparin und Stützstrümpfen empfehlen wir Ihnen.
Quellen:
- Plastic Surgery – Mathes – 8 Volumes – Saunders; Auflage: Uitgawe – 2005
- Plastic Surgery – Grabb & Smith – Lippinkott Williams & Wilkins – Philadelphia USA – 2007
- Plastische Chirurgie – Krupp – Ecomed – 2008 – (Ringbandwerk)
- Ästhetische Chirurgie – Lemperle, von Heimburg – Ecomed – 2008 – (Ringbandwerk)
- Plastische Chirurgie – Berger, Hierner – Springer – Band 3: Mamma, Stamm – Berlin 2006