Auch wenn die Bauchstraffung eine Standardoperation ist, kann sie dennoch mit Komplikationen einhergehen. Prinzipiell sind Komplikationen bei der Minibauchstraffung seltener als bei den großen Varianten.
Es ist wichtig, diese, wenn möglich, zu vermeiden oder zumindest rechtzeitig zu erkennen. Nur so können rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wichtig zur Vermeidung ist auch die richtige Nachbehandlung nach einer Bauchstraffung.
Im Folgenden werden die wichtigsten Komplikationen kurz beschrieben, die bei der Bauchdeckenstraffung auftreten können:
Postoperative Schwellung
Nach der Bauchdeckenstraffung ist eine gewisse postoperative Schwellung sowie Verhärtung normal. Sie kann durch kleinere Blutergüsse oder Wundwasserergüsse stärker ausgeprägt sein. Diese Veränderungen verbessern sich schon in den ersten Wochen zusehends.
In dieser Phase wird Kompressionsware dringend empfohlen. Sie muss ca. 6 Wochen lang getragen werden. Allerdings können auch danach noch leichte bis mäßige Schwellungen sichtbar sein. Gelegentlich ist eine Schwellung direkt über der Narbe zu sehen, die sich durch einen Lymphstau erklären lässt.
Diese Lymphschwellung wird auch nach Kaiserschnitten beobachtet und bildet sich zurück (manchmal erst nach Monaten).
Blutergüsse
Bei der Operation entstehen größere Wundflächen. Daher führen wir eine akkurate Blutstillung durch. Mit anschließender Kompression und der Einlage von Drainagen sind größere Blutergüsse bei Patienten ohne Gerinnungsstörungen eher selten.
Kleinere Hämatome kann der Körper selbst abbauen, größere bedürfen ggf. einer operativen Entfernung.
Blutungen
Diese lassen sich in der Regel durch sorgfältige Blutstillung und abschließende Kompression vermeiden. Es gelten die unter Blutergüsse beschriebenen Dinge.
Narbenbildungsstörungen nach der Bauchstraffung
Überschwellige, wulstige Narben oder gutartige Wucherungen können bei Menschen mit entsprechender Störung gelegentlich auftreten.
Verletzung
benachbarter Strukturen (sehr selten):
Wenn Bauchwand- oder Nabelbrüche vorhanden sind, kann Darm verletzt werden.
Infektionen
Das Risiko für Infektionen können wir bei Yuveo durch hochsteriles Arbeiten und ggf. eine Antibiotikaprophylaxe deutlich reduzieren.
Dog-Ears, Hundeöhrchen
An den beiden Enden der horizontalen Schnittflächen entsteht ein Hautüberschuss. Je extremer der Befund ist, desto ausgedehnter wird die Bauchdeckenstraffung ausfallen und umso stärker ist schließlich der Hautüberschuss. Da dieser kleinen Hundeöhrchen ähnelt, werden sie Dog-Ears genannt.
Das Wegschneiden derselben geschieht im Rahmen der Bauchplastik zunächst nur unter Zurückhaltung, um eine übermäßige Ausweitung der Narben zu verhindern. Durch bestimmte Nahttechniken können wir sie reduzieren.
Wir setzen darauf, dass sie innerhalb von 3–6 Monaten schrumpfen und am Ende nicht mehr sichtbar sind. Kommt der gewünschte Schrumpfungseffekt nicht ausreichend zum Tragen, dann nehmen wir eine kleine Korrektur in örtlicher Betäubung vor.
Hautgefühl im Bereich der Narbe
Über eine Verschlechterung des Gefühlsempfindens oder eine Taubheit der mittleren Narbenzone klären wir Sie vor einer Bauchstraffung auf. Komplette Gefühllosigkeit ist eher selten. Aber oberhalb des mittleren Narbenabschittes kann auch eine permanente Taubheit bestehen bleiben. Diese ist oftmals bei Kaiserschnitt im Vorfeld vorhanden.
Kummerecke
Die sogenannte Kummerecke ist bei der Bauchstraffung über dem Schamhügelschnitt lokalisiert. Hier besteht die größte Spannung und daher ein höheres Risiko für eine Wundheilungsstörung. Eine kleinere Wundheilungsstörung bedeutet ein leichtes Klaffen der Wundränder in diesem Bereich.
Mit antiseptischen Verbänden kann man diesem Problemchen schnell Herr werden. Zu größeren Wundheilungsstörungen kommt es seltener. Meist sind dann Raucher oder Diabetiker betroffen.
Aufreißen der Wunde / Naht
Bei zu viel Spannung und zu viel Bewegung des Rumpfes kann die Naht überstrapaziert werden und reißen. Daher sollte man sich insbesondere in der ersten Woche nach der Bauchdeckenstraffung schonen und in leicht gekrümmter Position verharren.
Im Zusammenhang mit Infekten kann der Wundrand, durch die damit verbundene Schwellung, aufquellen. Solches Gewebe ist instabil und kann eher einreißen. Selbst bei kleinsten Wundrandinfekten nach der Bauchdeckenstraffung sollte man daher die Naht nicht überstrapazieren und sich ruhig verhalten.
Absterben von Gewebe
Insbesondere bei starken Rauchern ist es möglich, dass im Bereich der größten Spannung (Mitte der Naht) wegen der Nikotinwirkung die Durchblutung der Haut nicht mehr gewährleistet ist. Hier können Anteile der Haut absterben.
Je nach Größe des Defektes bedeutet dieses die Notwendigkeit, über einen längeren Zeitraum antiseptische Verbände anzulegen oder sogar eine weitere Korrektur-Operation. Daher ist es wichtig, vor und nach der Bauchdeckenstraffung auf Zigaretten zu verzichten.
Wundwasserergüsse = Serome
Bei der Bauchdeckenstraffung entstehen relativ große Wundflächen. Diese können je nach individueller Neigung Wundwasser produzieren. Meist kommt es nicht zu nennenswerten Veränderungen.
Manchmal entstehen kleinere und mittelgroße Serome, die sich mit der Zeit selbst auflösen. Die größeren Wundwasserergüsse müssen wir manchmal mit einer Kanüle punktieren.
Kosmetisch unbefriedigendes Ergebnis
Im Rahmen eines persönlichen Beratungsgespräches in der Yuveo Klinik Düsseldorf bringen wior Ihre Erwartungen und das mögliche operative Ergebnis in Einklang, um Enttäuschungen zu vermeiden. Bei Asymmetrien, suboptimaler Narbenheilung, u. a. kann durch eine Korrekturoperation Abhilfe geschaffen werden.
Thrombose
… und Embolie nach der Bauchdeckenstraffung:
Eine Thrombose-Prophylaxe mit Heparin und Stützstrümpfen ist anzuraten.
Quellen:
- Plastic Surgery – Grabb & Smith – Lippinkott Williams & Wilkins – Philadelphia USA – 2007
- Ästhetische Chirurgie – Lemperle, von Heimburg – Ecomed – 2008 – (Ringbandwerk)
- Plastische Chirurgie – Krupp – Ecomed – 2008 – (Ringbandwerk)
- Plastische Chirurgie – Berger, Hierner – Springer – Band 3: Mamma, Stamm – Berlin 2006