Was ist eine Brustasymmetrie?
Die Brustasymmetrie wird medizinisch Anisomastie genannt und gehört ebenso wie die Mikromastie oder Makromastie zu den Brustfehlbildungen. Im Allgemeinen versteht man unter Brustasymmetrie einen Größenunterschied, jedoch kann auch bei gleicher Größe die Form der Brüste variieren. Die ungleiche Ausbildung der Brüste tritt oft in Kombination mit anderen Brustfehlbildungen auf.
Aber wo ist die Grenze ab der eine Brustasymmetrie als Fehlbildung bezeichnet werden kann? Diese lässt sich nicht exakt festlegen, da eine gewisse Ungleichheit der Brüste bei einer großen Anzahl von Frauen vorhanden ist und als Normvariante verstanden werden muss.
Welche Ursachen gibt es?
In der überwiegenden Zahl gibt es außer der Vererbung keine Erklärung für diese Fehlbildung.
Handelt es sich nicht um eine familiäre Veranlagung, so können folgende Ursachen vorliegen, welche die Entwicklung in der Phase des Wachstums zu stören in der Lage sind, oder nach Abschluss des Brustwachstums eine Brustasymmetrie bewirken.
- Verletzungen der Brust einschließlich einer Narbenbildung zum Beispiel bei Verbrennungen.
- Bestrahlung der Brust: Ungleiche Brüste entstehen bei der Bestrahlung durch eine Veränderung im Drüsengewebe. Es kommt oft zu Verhärtungen und zu Schrumpfungen des Gewebes.
- Infektionen, Entzündungen können zu Einschmelzungen von Brustdrüsengewebe oder Fettgewebe führen, welche im Sinne einer Schrumpfung oder Verformung zu asymmetrischen Brüsten führen können.
- Operationen
- Geschwulstbildung als Ursache für eine Brustasymmetrie sind vor Abschluss des Wachstums selten: Zysten, Lipome (Fettgewebsgeschwulst), Adenome, Brustkrebs, u.a.
Brustasymmetrie bei besonderen Störungen der Anlage
Es gibt eine Reihe von besonderen Anlagestörungen. Sie sind selten und werden im Folgenden kurz vorgestellt.
Asymmetrische Brüste beim Poland-Syndrom:
Das Poland Syndrom imponiert insbesondere durch asymmetrische Brüste. Zu einem Syndrom gehören jedoch immer noch weitere Symptome. Das Poland Syndrom umfasst noch folgende Merkmale:
- Einseitig fehlender großer Brustmuskel
- Brustasymmetrie durch einseitige Mikromastie oder Amastie (Fehlen der Brust)
- Einseitige Fehlbildung der Brustwarzen beim Mann
- Fehlbildung der Hand
- vermehrter Wuchs der Achselbehaarung
- Einseitig verkleinerte oder fehlende Niere
- u.a.
Brustasymmetrie beim Amazonen-Syndrom:
Beim Amazonen-Syndrom ist eine Brust stark verkleinert, oder sie fehlt komplett (Amastie). Andere Veränderungen sind nicht vorhanden.
Welche Korrektur-Möglichkeiten stehen zur Auswahl?
Oftmals reicht ein operatives Verfahren zur Korrektur nicht aus, so dass eine Kombination folgender Verfahren zu besseren Ergebnissen führt.
- Brustvergrößerung
- Brustverkleinerung
- Bruststraffung
- Brustwarzenkorrektur bei großen Brustwarzen oder Schlupfwarzen
Häufig wird eine einseitige Brustvergrößerung in Kombination mit einer Straffung oder Verkleinerung der Gegenseite praktiziert. Manchmal genügt eine Korrektur durch eine Brustverkleinerung der größeren Seite. Diese Variante bedeutet in der Regel den kleinsten Aufwand.
Es kann hier keine pauschalisierte Empfehlung für eine Korrektur der Brustasymmetrie gegeben werden. Unsere erfahrenen Plastischen Chirurgen werden sich individuell mit der Patientin für die im jeweiligen Fall angebrachte Methode entscheiden.
Hier finden sie Informationen zur Kostenübernahme bei der Brustasymmetrie.
- Literatur:
- Plastic Surgery – Mathes – 8 Volumes – Saunders; Auflage: Uitgawe – 2005
- Plastic Surgery – Grabb & Smith – Lippinkott Williams & Wilkins – Philadelphia USA – 2007
- Plastische Chirurgie – Krupp – Ecomed – 2008 – (Ringbandwerk)
- Plastische Chirurgie – Berger, Hierner – Springer – Band 3: Mamma, Stamm – Berlin 2006