Der Tennisarm, von Handchirurgen auch Tennisellenbogen genannt, ist eine Sehnenursprungsentzündung der Unterarmstreckmuskulatur am äußeren Oberarmknochen, an der Daumenseite des Ellenbogengelenkes.
Sie entsteht meist durch eine berufliche oder sportliche (u. a. Tennis) Überbeanspruchung. Die permanente Reizung führt zu einer nichtbakteriellen entzündlichen Reaktion im Bereich der Knochenhaut (Periost).
Diese Knochenhautentzündung ist im Wesentlichen für die Schmerzsymptomatik beim Tennisarm zuständig.
Jedoch geht man in der Handchirurgie zusätzlich davon aus, dass eine chronische Verkrampfung der entsprechenden Muskulatur als Ursache eine bedeutsame Rolle spielt.
Inhalt
Yuveo Klinik
Besonderheiten der Tennisarm-Behandlung
Wichtig ist sicherlich die genaue Abgrenzung zu anderen Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen, wie der Golferarm.
Ursachen
Beschwerden
Konservative Behandlung
Tennisarm-Operation
Wenn nach einer ca. sechsmonatigen konservativen Behandlung immer noch keine Verringerung der Tennisellenbogen-Symptome zu verzeichnen ist, oder es gar zu einer Verschlechterung kommt, so ist beschwerdeabhängig eine Operation in Erwägung zu ziehen.
Der Eingriff kann in der Yuveo Klinik in Düsseldorf ambulant durchgeführt werden, wenn keine Gründe (Nebenerkrankungen) dagegen sprechen.
Eine i.v. Regionalanästhesie, Plexusanästhesie (Betäubung in der Achselhöhle) oder in besonderen Fällen auch eine Vollnarkose sind mögliche Anästhesieverfahren.
Beim Tennisarm werden am äußeren Ellenbogen (Oberarmknorren) und weiter körpernah und körperfern die Ursprünge der hier ansetzenden Muskulatur abgelöst (OP nach Hohmann). Dabei sollten auch die äußeren Ellenbogenbänder inspiziert werden, ohne sie zu verletzen. Manchmal lassen sich knorpelig-knöcherne Veränderungen entfernen, die sicherlich einiges zum Beschwerdebild beitragen.
Die Durchtrennung und Verödung kleinster Nerven, die den äußeren Ellenbogenbereich versorgen, gehört dazu. (Dieser Eingriff nach der Methode von Wilhelm wird auch Denervation genannt.)
Die Kombination beider Eingriffe nach Hohmann und Wilhelm wird von vielen Handchirurgen bevorzugt.
Häufige Fragen zur Tennisarm-Therapie
Welche Beschwerden sind für den Tennisellenbogen typisch?
Beim Tennisellenbogen löst die Überbeanspruchung der Muskulatur an deren Ursprüngen einen charakteristischen Schmerz aus, der durch Druck auf den o. g. Knorren oder durch eine typische Bewegung (Streckung der Hand) provoziert werden kann.
Bei der Unterarmdrehung nach außen werden ebenfalls Schmerzen beschrieben.
Funktionell ist der Arm oft enorm eingeschränkt. In fortgeschrittenen Fällen können unsere Handchirurgen in Düsseldorf eine Kraftminderung der entsprechenden Muskulatur beobachten.
Unsere Handchirurgen grenzen den Tennisarm (Epikondylitis humeri radialis) bei der Diagnostik vom Golferarm (Epikondylitis humeri ulnaris) und von anderen Krankheiten ab.
Dabei müssen wir auch ein mögliches Supinator-Logen-Syndrom beachten, das manchmal zusätzlich vorhanden ist und als Tennisarm fehlgedeutet werden kann.
Beim Supinatorlogensyndrom handelt es sich aber um ein Nervenkompressionssyndrom, wobei ein Nerv eingeengt wird (wie auch das Karpaltunnelsyndrom, Sulcus-ulnaris- Syndrom, Loge-de-Guyon-Syndrom, …), bei dem der tiefe Ast des Speichennervs eingeengt ist.
Des Weiteren können verschleißbedingte Gelenkveränderungen (Arthrose) sowie Entzündungsprozesse und Tumore dem Tennisarm ähnelnde Beschwerden auslösen.
Wie sieht die konservative Tennisarm-Behandlung in der Handchirurgie Düsseldorf aus?
Zu den konservativen Maßnahmen zählen folgende Bausteine:
Zur Linderung der Beschwerden können unter anderem Salbenverbände beitragen.
Auch Injektionen in die Muskelursprünge mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten (Lokalanästhetika und Kortison) wendet unser Handchirurgie-Team an.
Das Tragen einer Oberarmgipsschiene zur Ruhigstellung oder einer Tennisarm-Manschette sind weitere konservative Therapieoptionen.
Weiterhin empfehlen wir, einen Versuch mit Krankengymnastik zu unternehmen, um die verkrampfte und ggf. verkürzte Unterarmstreckmuskulatur zu dehnen und zu lockern.
Was bedeutet minimalinvasive Tennisarm-Operation?
Auch beim Tennisarm bieten wir die minimal invasive Operation gerne an.
Dabei nehmen wir einen höchstens 1 cm langen Schnitt über dem äußeren Oberarmknorren vor, um die Muskulatur und die Sehnenursprünge abzutrennen.
Dieses Vorgehen ist oftmals erfolgreich. Im Gegensatz dazu ist bei ausgeprägten Fällen ein ausgedehntes Vorgehen notwendig, bei welchem wir auch die Nerven am Bandapparat und die Knochenhaut bis hinunter zum Ellenknochen begutachten.
Manchmal finden wir sogar Verknorpelungen, die röntgenologisch unsichtbar sind, oder Verknöcherungen als Ausdruck der chronischen Reizerscheinung, die, wenn wir sie übersehen, weiterhin Beschwerden machen können.
Unser Handchirurgie-Team in Düsseldorf bevorzugt die Technik nach Hohmann und Wilhelm mit einem Schnitt, der ca. 4 cm lang ist, da bei der minimalinvasiven Methode die Übersicht zu gering ist.
Was empfiehlt Ihnen unser Handchirurgen-Team nach der Tennisellenbogen-Operation in Düsseldorf?
Nach der Tennisellenbogen-Operation tragen Sie zur Ruhigstellung für ca. 14 Tage eine Oberarmgipsschiene. Danach können Sie mit vorsichtigen Bewegungsübungen im Ellenbogengelenk beginnen.
In Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung und vom Heilungsverlauf ist, ist eine Krankengymnastik manchmal sinnvoll.
Wir achten besonders auf eine gute postoperative Narbenpflege ist, da wegen der Ellenbogenbeweglichkeit die Narben länger gerötet und gereizt sein können als in anderen Regionen des Körpers.
Schmerzen können noch viele Wochen nach der Tennisarm-Operation vorhanden sein, jedoch sollte die Qualität des Schmerzes anders sein als vor der Operation.
Faktencheck zur OP
- Behandler: Dr. Schumann und Dr. Schumann-Averkiou
- Betäubung: Betäubung in der Achselhöhle, ggf. Vollnarkose
- Klinikaufenthalt: ambulant
- Nachbehandlung: 14 Tage lang Oberarmgipsschiene, langsamer Belastungsaufbau, Krankengymnastik
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Fachbegriffe:
- Epikondylitis humeri radialis, EHR, Epikondylitis humeri lateralis = Tennisellenbogen
- Golferarm = die Innenseite des Ellenbogengelenkes (Epikondylus humeri ulnaris) ist betroffen.
- RSI (Repetitive Strain Injury) = Erkrankungen, die durch wiederkehrende Belastungen, mit der Folge von Mikroverletzungen, entstehen
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